„Wir konnten es nicht fassen, welches Wunder uns Gott geschenkt hat“

Schon immer habe ich davon geträumt, meine Kinder außerklinisch zu gebären und da Geburtshäuser bei uns in alle Richtungen mehr als eine Stunde entfernt waren, hatte ich mich schon früh damit auseinandergesetzt, meine Kinder zuhause zur Welt zu bringen.
Nun war es also soweit, wir erwarteten unser erstes Kind und schon sehr früh machte ich mich auf die Suche nach einer Hebamme, welche mich während der Schwangerschaft und, nachdem die in Frage kommenden Geburtshäuser alle schon keine Plätze mehr hatten, auch während der Geburt begleiten könnte. Ich erwähnte die Option einer Hausgeburt also vorsichtig bei einem Gespräch mit meinem Mann Linus.
Linus Begeisterung über diese Idee hielt sich zunächst sehr in Grenzen. Er hatte große Bedenken, bezüglich meiner Sicherheit und auch der unseres Kindes. Was, wenn etwas schief geht? Bei meiner Recherche zum Thema Hausgeburten stieß ich auf Saskia und wir einigten uns darauf, gemeinsam zu einem Kennenlern- und Informationsgespräch zu ihr zu fahren.
Ich fühlte mich vom ersten Moment an sehr wohl bei Saskia und konnte mir sehr gut vorstellen, mich ihr während der Schwangerschaft und der Geburt anzuvertrauen. Für mich war klar, wenn eine Hausgeburt, dann mit Saskia.
An einem Donnerstag sollte es dann soweit sein. Schon den ganzen Tag über hatte ich mich etwas anders gefühlt und hatte immer wieder dieses vertraute Ziehen im Bauch, das ich in den Tagen und Wochen davor als Senkwehen betitelt hatte. Ich erledigte den ganzen Tag über wie gewohnt meine Aufgaben auf unserem Hof, doch meine Konzentration lies zunehmend nach. Als mir dann am Abend bewusst wurde mit welch regelmäßigem und kurzem Abstand die Wehen kamen und gingen, wurde mir bewusst, dass unser Baby wohl heute geboren werden würde. Mit erstaunlicher Klarheit begann Linus, alles für die Geburt vorzubereiten, während ich mich voll und ganz auf mich, unser Baby und die Wehen konzentrierte. Nachdem wir es endlich geschafft hatten, die Abstände zwischen den Wehen zu stoppen und wir schon bei fünf Minuten angelangt waren, bat ich Linus, Saskia zu informieren. Auf die Frage von Saskia am anderen Ende der Leitung, wie es mir denn ginge, antwortete Linus, ich hinge am Sofa. Für Saskia die Information, die sie brauchte, um sich sofort auf den Weg zu uns zu machen. Als Saskia um 20:15 Uhr unsere Wohnung betrat, war ich unglaublich erleichtert und konnte mich dann voll und ganz auf die Geburt konzentrieren. Sie bot mir direkt ein Fußbad an, welches ich dankbar ausprobierte und welches uns nochmals kurz entspannen ließ, bevor wir zum Endspurt ansetzten. Vor dem Sofa kniend versuchte ich, die Wehen zu veratmen, unterstützt von Saskias und Linus aufmunternden Worten. Ich spürte den zunehmenden Druck der Fruchtblase und war überwältigt, als ich sie zum Platzen gebracht hatte. Ich spürte den Kopf unserer kleinen Maus, der sich mit jeder Wehe tiefer in mein Becken bewegte und war überwältigt von der Kraft, die sich tief in mir aufbaute und mit jeder Wehe aus mir hervorbrach. Es kostete mich großen Mut, mich vollkommen auf das Bedürfnis, mitzuschieben, einzulassen und ich war dankbar für den Zuspruch, den ich von Saskia und Linus erfuhr. Das Gefühl, das mich durchströmte, als ich den Kopf und mit der nächsten Wehe auch den Körper unserer Karla geboren hatte, kann ich nicht beschreiben. Es waren Glück, Faszination, Stolz und Liebe und noch vieles mehr und ich konnte es kaum fassen, dass ich dieses kleine, zaghaft schreiende Baby in Saskias Armen geboren hatte. Überwältigt von diesem kleinen Wunder, kuschelte ich unser Baby und genoss diesen unglaublichen ersten Moment. Während ich mich dann gemeinsam mit Saskia auf die Geburt der Plazenta konzentrierte, kuschelte unsere Baby mit Linus. Wir genossen die wunderbare Zeit der ersten Stunden zu dritt auf unser Sofa gekuschelt. Ab und zu kam Saskia zu uns, um meine Blutung zu überprüfen und uns beim Anlegen zu unterstützen.
Es war für mich ein unglaubliches Erlebnis, die Natürlichkeit einer Geburt so intensiv erleben zu dürfen. Ich habe die Geburt nur zu wenigen Zeitpunkten als wirklich schmerzhaft empfunden. Die meiste Zeit war ich überwältigt von der Kraft und dem kleinen Wunder, die eine Geburt mit sich bringt. Für mich war die Geburt unserer Karla ein unbeschreiblich wundervolles Erlebnis und ich konnte mir keine schönere Geburt vorstellen.
Wir sind Saskia unendlich dankbar für die wundervolle Begleitung während der Schwangerschaft und während der Geburt unserer kleinen Karla. Wir werden uns jederzeit wieder an Saskia wenden und freuen uns darauf, auch Karlas mögliche Geschwisterchen gemeinsam mit ihr auf die Welt zu bringen.

Papas Geburtsgeschichte: 
Liebe Männer,

in Zeiten der modernen Medizin, wo Krankenhäuser mit neuesten Geräten, Methoden und ausgebildetem Personal gegen fast alle Eventualitäten gewappnet sind: Wieso sollte ich auf diese beruhigenden Sicherheiten für die Geburt meines Kindes verzichten? Bei diesem Gedanken hatte ich – oh Wunder – kein gutes Gefühl (um es milde auszudrücken).
Geburtshaus – okay. Damit konnte ich mich irgendwie noch anfreunden. Das wäre immerhin in der Nähe des Krankenhauses. Aber als Patricia dann mit der Hausgeburtsidee kam, war ich doch sehr skeptisch und innerlich bäumte sich bei diesem Thema in mir immer etwas auf. Gleichzeitig war ich aber fasziniert von den klaren Vorstellungen, dem Optimismus und dem großen Wunsch meiner Frau, einer selbstbestimmten, natürlichen und stressfreien Geburt. Und mir war klar: diesen Grad an Selbstbestimmtheit, eine vertraute Umgebung, die Zeit, die eine Geburt nun mal braucht und eine Betreuung, die ausschließlich für uns da ist, wird es im Krankenhaus mit großer Wahrscheinlichkeit nicht geben. Und noch wichtiger als diese Sicherheiten war für mich, dass sich Patricia wohlfühlt. Und ich wusste, dass das im Krankenhaus nicht der Fall sein würde.
Ich ließ mich also auf ein erstes unverbindliches Gespräch mit Saskia ein, um über alles aufgeklärt zu werden. Und ich musste mir eingestehen: Alles war bestens durchdacht und auch die vorgelegten Zahlen und Statistiken sprachen für sich. Pläne für Komplikationen wurden gemacht und im Falle einer negativen Entwicklung im Verlaufe der Schwangerschaft oder auch der Geburt selbst waren alle weiteren Schritte vorab besprochen. Ich wusste, dass wir darauf vertrauen können, dass Saskia mit ihrer Erfahrung und ihrem Verantwortungsbewusstsein die Situation jederzeit richtig einschätzen, und auch nicht zögern würde, uns doch noch ins Krankenhaus zu verlegen, falls sie von Mutter oder Kind entsprechende Zeichen vernimmt. Ihre offene, aber klare und verantwortungsbewusste Art und die Begeisterung und die Zuversicht von Patricia ließen meine letzten Zweifel schließlich weichen.
Tja, jetzt bin ich stolzer und überglücklicher Papa unserer wundervollen Tochter Karla und ich kann voller Überzeugung sagen: die Hausgeburt war die absolut richtige Entscheidung. Wir hatten zuhause alle Zeit der Welt, waren in unserer vertrauten Umgebung und weit weg von der stressigen und geschäftigen Welt und wir durften unser Kind mit Saskias Unterstützung selbstbestimmt bekommen. Wir würden es nicht mehr anders machen wollen.