ich bin Eleni, 11 Jahre jung und die zweit-Älteste meiner jetzt sieben Geschwister. Ich wollte schon oft bei einer Geburt 
dabei sein, am 1. Oktober bot sich diese Gelegenheit:

27. September
Mami bekommt schon ein paar Wehen. Der errechnete Termin war gestern. Doch heute meint Mami, dass das Kind wohl morgen komme. Weil sie das Gefühl hat, dass irgendetwas verklemmt sei, geht sie noch zur Osteopathie. Der Osteopath meint, er hätte es jetzt so gelöst, dass die Geburt in den nächsten Stunden losgehen würde.

28. September
Die Nacht war ruhig. Trotzdem hoffen wir, dass die Geburt schnell losgeht. Das Baby soll noch im September kommen.

29. September
Zwar hat Mami jetzt öfters und auch stärkere Wehen. Doch sie hat den Eindruck, dass das Kind falsch liegt. Wir beten, dass es sich richtig dreht.

30. September
Heute ist der letzte September. Das Baby will aber im Oktober kommen, ach nein; Gott hat geplant, dass es noch nicht heute kommt.

1. Oktober
Als ich aus dem Bett komme, sagt Papi, wir sollen mit allen Kindern spazieren gehen, damit Mami und Papi zu Hause die volle Ruhe haben. Danach bringen wir die kleineren Kinder zu einer guten Freundin, zum Mittagessen kommen zu ihr auch mein großer und kleiner Bruder.
Die Hebamme mit ihrer Schülerin ist schon da, weil heute höchstwahrscheinlich der große Tag ist. Wir müssen nicht viel Schule machen, hauptsächlich leise sein.
Während Mami auf Toilette geht und Papi dabei ist, den Schlauch zum Auffüllen des Geburtspools herzurichten, geht es ganz plötzlich los. Mami fühlt das Köpfchen des Kindes sehr weit unten. Weil das Baby jeden Moment kommen kann, geht Mami schnell in die Badewanne, die lässt sich schneller als der Pool füllen. Papi ruft meinen kleineren Bruder an, weil er, genau wie ich, auch unbedingt bei der aufregenden Geburt dabei sein will. In der Badewanne dauert es aber doch noch eine ganze Weile, sodass wir den Pool füllen können und Mami umzieht.
Nach fast zwei Stunden tut sich dann endlich was. Die Fruchtblase ist geplatzt. Bei der nächsten Wehe presst Mami mit, der Kopf ist da, die Hebamme hilft vorsichtig mit und dann ist das Kind da!
Erstmal müssen alle staunen. Ein kleines, rosiges Mädchen. Nach ein paar Minuten steigt Mami aus dem Pool um die Plazenta zu gebären. Die kommt schnell und einfach raus. Mami und Baby kuscheln.
Das Nächste ist die Nabelschnur. Und ICH darf sie abschneiden. Die Kleine wird noch untersucht und dann darf ich sie auch mal heben. Die süße, sehr kräftige Yuna Zippora ist 57cm groß, 4100g schwer und damit das aller kräftigste Kind unserer ganzen, jetzt 10-köpfigen Familie.
Nachdem die Hebammen gegangen sind, kommen die anderen Kinder und bestaunen das Mädchen. Danach fallen wir alle sofort in tiefen Schlaf, nur Yuna will die ganze Zeit trinken.
Bei der Geburt dabei waren von uns Kindern nur Milan, mein kleinerer Bruder, und ich dabei.

2. Oktober
Alle sind ganz bei der Sache. Sogar mein kleinster Bruder, der fast zwei Jahre alt ist, will gleich zu „Mama und Baby“. Wir helfen, alles wieder aufzuräumen und dürfen Yuna natürlich abwechselnd halten.