Schwangerschaft und Hausgeburt von Lea mit Bildergalerie

Lea * 16.12.2018 mit 4100g und 55 cm

Ich möchte zuerst etwas weiter ausholen, da Saskia mich durch eine nicht ganz einfache Schwangerschaft so wundervoll, wertschätzend, bestärkend begleitet hat und erheblich dazu beigetragen hat, dass unsere Lea in einer magischen Nacht zuhause zur Welt gekommen ist.

Meine dritte Schwangerschaft wurde von einer Schwangerschaftsdepression überschattet. Zutiefst traurig und voller Angst, mein absolutes Wunschkind nicht annehmen und lieben zu können erschlug es mich kurz vor der Halbzeit der Schwangerschaft.
Ich hatte bereits nach der Geburt unseres ersten Kindes eine späte Wochenbettdepression, die letztendlich auch einen stationären Mutter-Kind-Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik notwendig machte. Damals war der Weg bis ich mit meinem dann einjährigen Sohn in die Klinik konnte, steinig und schwer. Ich fühlte mich oft alleine gelassen und verzweifelt.
Für mich war der Klinikaufenthalt wichtig um wieder an mich selbst zu glauben, Selbstvertrauen in mich als Frau und Mutter zurück zu gewinnen um mir ein weiteres Kind zuzutrauen, denn wir wünschten uns schon immer mehr als nur ein Kind.
Nach diesem Klinikaufenthalt stand auch fest, dass ich für eine weitere Schwangerschaft eine Hebamme brauche, die Hausgeburten anbietet und eine Frauenärztin, die dies unterstützt und mir keine Steine in den Weg legt, eine selbstbestimmte und hoffnungsvolle Schwangerschaft und Geburt erleben zu wollen. So kam ich Ende 2015 auf Empfehlung einer Freundin dazu, Saskia anzurufen. Die wertvollste Entscheidung die ich seit langem getroffen habe.
Und ich schwor mir, sollte es mir wieder so schlecht gehen, so werde ich nicht zögern, alle notwendigen Schritte in die Wege zu leiten und mir die Hilfe holen, die es braucht. Das bin ich mir, meinem Mann und meinem Kind schuldig.

Glücklicherweise verlief die folgende Schwangerschaft unserer Tochter, die wundervolle Hausgeburt mit Saskia im Juli 2016 und das Wochenbett absolut problemlos und sehr tiefenentspannt. Diese schöne und unkomplizierte selbstbestimmte Geburt zu Hause, mit so liebevoller Unterstützung von Saskia war, in Hinblick auf die komplikationsreiche Klinikgeburt und das schwierige erste Lebensjahr meines Sohnes, wahrlich heilsam für meine Seele.

Die Geburtserfahrung mit Saskia war somit quasi mit dafür verantwortlich, dass wir uns Anfang des Jahres 2018 für ein weiteres, letztes Wunder entschieden haben.

Unsere Reise begann bereits im März…

Mit Entschluss zu einem weiteren Wunder informierte ich Saskia, dass wir uns womöglich bald schon wieder öfters sehen würden. Auch sie freute sich über unsere Entscheidung und auf ein baldiges Wiedersehen. Schneller als gedacht kam Saskia zum ersten Hausbesuch um die Schwangerschaft zu bestätigen, die ersten Blutuntersuchungen vorzunehmen und mir meinen Mutterpass auszustellen. Ach, wie sehr wir uns freuten und Saskias positive Art, ihr Urvertrauen in die Natur, in den weiblichen Körper gab mir die nötige Ruhe und Gelassenheit, die ersten Wochen zuversichtlich zu bleiben. Wir sahen uns öfters als ich erhofft hatte, denn mich hatte die Übelkeit schwer im Griff. Saskia verschaffte mir mit Akupunktur erholsame Abhilfe, auf die ich nicht verzichten mochte. Kaum war die Zeit der Dauerübelkeit vorbei, nahm alles einen ganz anderen Verlauf, als ich ihn mir erwünscht und erhofft hatte. Mir ging es innerhalb kürzester Zeit psychisch sehr schlecht, so dass ein mehrwöchiger stationärer Aufenthalt in einer Psychosomatischen Klinik unumgänglich war. Ich telefonierte in dieser Zeit oft mit Saskia, die mich immer wieder ermutigte und darin bestärkte, dass ich, mit der Entscheidung stationär zu gehen, den richtigen Weg gehe. Sie sagte mir unzählige Male, wie sehr sich mich dafür bewundere, dass ich alle notwendigen Schritte so selbstständig und mutig in die Wege geleitet habe und mich dieser großen Herausforderung so bereitwillig stellte. Immerhin hatte ich zuhause zwei kleine Kinder, die ich innerhalb kürzester Zeit in die fremden Hände einer Haushaltshilfe geben musste.


Ich war zutiefst traurig und von der Angst geplagt, mein drittes Wunschkind nicht annehmen und lieben zu können. Ich zweifelte, ich haderte, ich weinte… Saskia hatte zu jedem Zeitpunkt ein offenes Ohr für mich und unterstützte mich zusätzlich zu den Vorsorgeuntersuchungen mit Akupunktur, Gesprächen und Umarmungen, die mir viel Kraft und Mut gaben weiter durch die Schwangerschaft und die Klinikzeit.

Im Oktober, 8 Wochen vor ET, wurde ich Entlassen und durfte mit neuer Kraft und Zuversicht auf die letzten Schwangerschaftswochen blicken. Saskia erfreute sich an mein zurückgewonnenes Strahlen im Gesicht und begleitete mich weiterhin fürsorglich durch die letzten Wochen. Ich war mittlerweile guter Dinge, die bevorstehende Geburt mit Saskias Hilfe gut meistern zu können und konnte die aufsteigende Freude auf mein drittes Wunschkind förmlich wachsen spüren.

Unsere magische Nacht begann…

… an ET+1. Es war Samstagabend. Nichtsahnend was für ein Wunder die Nacht mit sich bringen würde, brachte mein Mann unsere beiden Kinder ins Bett. Ich verbrachte meine freie Zeit noch an der Nähmaschine. Noch beim Abendessen rätselten wir darüber, wie wohl die Geburt diesmal beginnen würde. Ich sagte noch, da diese Schwangerschaft so ganz anders verlaufen ist als die anderen, so müsste die Geburt diesmal eigentlich mit einem Blasensprung beginnen, den Fall hatten wir bisher noch nicht. Wir waren beide optimistisch, dass alles irgendwie schon so kommen wird, wie es kommen sollte und wie es für uns richtig war. Saskia hatte uns während der Schwangerschaft so wahnsinnig bestärkend unterstützt und uns in unserem Vertrauen weiter wachsen lassen. So war es doch unsere zweite bevorstehende Hausgeburt, die wir mit Saskia erleben sollten. Wir waren, dank ihrer Hilfe durch eine nicht ganz einfache Schwangerschaft, mental und emotional bestens gerüstet und fühlten uns absolut sicher. Mal wieder.

Saskia war am Tag zuvor zur Vorsorge und zur geburtsvorbereitenden Akupunktur da. Sie hielt mich weiter dazu an, geduldig und gelassen zu bleiben und freute sich mit uns auf unser Kind. Wie wohltuend das war, dass sich meine Hebamme genau so sehr auf unser Kind freut, wie wir selbst. Ich genoss ihre fröhliche und zuversichtliche Art, die so wahnsinniges Vertrauen in die Frau, die Natur in eine Geburt ausstrahlte.

Nun gut. Nachdem wir dann noch einen Film angeschaut hatten, gingen wir kurz vor Mitternacht ins Bett. Normalerweise wäre unsere Tochter zu dieser Zeit schon zu uns ins Bett gewandert, was sie jedoch nicht war. Ich sagte noch zu meinem Mann: „irgendwas ist anders. Schon komisch, wenn sie plötzlich mal nicht bei uns liegt.“

Sonntag, der 3. Advent, wie er nicht schöner hätte werden können begann. Kurz nach 1 Uhr wachte ich auf um auf Toilette zu gehen. Ich war mir nicht sicher, ob ich Wehen hatte oder nur davon geträumt hatte, aber irgendwas war anders und mal wieder empfand ich den Druck beim sitzen eher unangenehm. Ich dachte mir nichts weiter dabei und wollte zurück ins warme Bett.

Vor den Kinderzimmertüren stand ich dann plötzlich in einer großen, warmen Pfütze und zweifelte an meinem Verstand. Ich wusste nicht, was ich zuerst tun sollte und entschied mich dazu, zuerst ins Schlafzimmer zu gehen um meinem Mann zu wecken bevor ich zurück ins Bad ging, um mich mit Handtüchern zu bewaffnen.

Mein Mann war erst etwas verwirrt, stand dann auf und verschwand im Keller um die Heizung aus dem Stand-by-Modus zu locken. Er machte ums Haus rum die Kerzen an und parkte das in der Einfahrt vergessene Auto noch in die Garage, so dass wir im Bedarfsfall nicht erst noch Scheiben kratzen müssen.

Ich schrieb Saskia eine Nachricht, da ich sie noch nicht wecken wollte und gab unserer Geburtsfotografin ebenfalls die Info durch, dass die Fruchtblase geplatzt sei und ich mich melden würde, sobald die Wehen eingesetzt haben. Das taten sie dann auch wenige Minuten später. Und wie. Ich machte es mir mit meinem Pezziball, Decken und Wärmekissen auf unserem Wohnzimmersofa bequem und veratmete eine Wehe nach der nächsten. Nach etwas mehr als einer Stunde waren die Wehenabstände bereits bei 5 Minuten, so dass ich unserer Fotografin aus Stuttgart grünes Licht gab. Nach weiteren 30 Minuten waren die Abstände bei unter 2 Minuten und die Intensität und der Druck ins Becken nahmen deutlich zu, so dass ich meinem Mann nun die Erlaubnis gab, Saskia aus dem Bett zu klingeln. Ich freute mich auf ihre Anwesenheit, ohne jedoch wirklich Verlangen danach zu haben. Es gab mir aber Sicherheit zu wissen, dass sie da ist, sollten unsere Kinder wach werden.

Saskia kam froher Dinge und sprach mir sofort ermutigend zu. Ach tat es gut, sie hier zu haben. Ihre positive Art, ihre Leichtigkeit, ihr Urvertrauen, das ist Balsam für die wehende Frau. Kurz darauf kam auch unsere Fotografin und fügte sich so harmonisch in das Geschehen ein. Saskia bereitete ihre Unterlagen zur Dokumentation etc. vor, mein Mann kochte Tee und es wurden Kerzen angezündet, während unsere Fotografin anfing, Fotos zu machen. Klick… klick… dann vergaß ich mich in meiner Atmung und war wieder ganz bei mir.

Es war bereits 4:30 Uhr, als mich Saskia untersuchte. Erfreulicherweise war der Muttermund schon bei 6-7 cm, jedoch zu früh um den starken Druck den ich spürte, nachzugeben. Saskia sprach mir gut zu, dass ein so baldiger Druck doch sehr gemein sei aber ich das wirklich gut handhaben würde. Ihr Verständnis für meinen Unmut über diesen Druck tat mir unglaublich gut, denn es war frustrierend. Saskia fragte mich, ob ich vielleicht in die Badewanne möchte, da im Wasser der Druck vielleicht erträglicher wäre. Ich wollte den Aufwand nicht und war hin und hergerissen. Ich hatte im Vorfeld mit meinem Mann besprochen, dass er mich ermutigen soll in die Wanne zu gehen, da ich mir schon immer heimlich eine Wannengeburt gewünscht hatte, ich den Aufwand aber scheute. So wurde mein Mann zu meinem Helden. Denn er ließ einfach das Wasser in die Wanne und tat, worum ich ihn gebeten hatte.

Um 5 Uhr stieg ich also in unsere Wanne. Erste Erleichterung und plötzlich wurde der Druck anders, intensiver und vor allem in eine andere Richtung deutlicher spürbarer. Ich kam gar nicht mehr hinterher mit der Geschwindigkeit, in der sich unser Kind nun auf den Weg machte. Der immense Druck überkam mich und es war einfach nur noch unmöglich, diesem Druck nicht nachzugeben. Saskia konnte es selbst nicht glauben und ließ mich aber machen… bis ich sagte, das Baby kommt jetzt.

Ich tastete also nach meinem Kind und begleitete es auf dem Weg in die Welt. Saskia und mein Mann stärkten mir den Rücken, fühlten und staunten nicht schlecht, als nach nur 20 Minuten das Köpfchen zum Vorschein kam und mit der nächsten unglaublich intensiven Wehe dann der Rest von unserem perfektem Kind.

5:22 Uhr unser Kind war geboren und die Welt stand still. Ich drehte es ganz langsam im Wasser um, während Saskia unser Baby von der Nabelschnur befreite. Vorsichtig und behutsam hob ich also dieses kleine Wesen aus dem Wasser – mit weit geöffneten Augen staunte uns dieses Wunder total tiefenentspannt an. Saskia half eben kurz um zum die Atmung zu aktivieren und prompt kam dann auch der gewünschte Protest.


Es klopfte an der Badezimmertür. Unser Sohn stand da und durfte sein Geschwisterchen willkommen heißen. Was für ein wundervoller Moment, den ich mir genau so, so sehr gewünscht hatte. Zusammen schauten wir unter das Handtuch, ob er denn nun einen kleinen Bruder oder nochmals eine kleine Schwester bekommen hatte. Für einen kurzen Augenblick war die Enttäuschung da, denn er hatte sich unbedingt ein kleines Brüderchen gewünscht. Doch im Nu waren die Bewunderung und Stolz größer. Und schon schlug das Babyphone unserer Tochter an. So schnell konnten wir gar nicht schauen, flitze er zu ihr um ihr ganz aufgeregt von dem Ereignis aus dem Badezimmer zu berichten.
Saskia behielt mich, mein Blutung und meinen Kreislauf, wie auch die Temperatur von unserer Tochter stets gut im Blick und versorgte mich mit warmem Wasser, ausreichend Handtüchern und stolzen Worten.
Nach ca. 30 Minuten war die Nabelschnur auspulsiert und wir nabelten ab, um meinen Mann mit den drei Kindern und der Fotografin, die ich überhaupt nicht mehr wahrgenommen hatte, ins Wohnzimmer zu schicken. Saskia nahm die Plazenta in Empfang und untersuchte sie ausgiebig, bevor auch wir dann ins Wohnzimmer wechselnden. Dort untersuchte sie mich auf die quasi nicht vorhandenen Geburtsverletzungen. Sehr wertschätzend, so einfühlsam und liebevoll, eine wahre Wohltat, nach einer so intensiven Geburt so behutsam untersucht zu werden.

Saskia erledigte ihre ganzen Dokumentationsarbeiten während ich mit meiner Tochter kuschelte. Irgendwann machten wir dann die Rollläden hoch und staunten nicht schlecht, denn es war alles weiß. Es hatte geschneit… was für ein toller Anblick. Der dritte Advent lag im Schnee und wir hatten eine magische Nacht hinter uns.

Bevor mein Mann für uns alle zum Bäcker flitze, machte Saskia noch die U1 und klärte uns gewissenhaft über alles auf, auf was wir nun zu achten hätten. Anschließend haben wir alle gemeinsam gefrühstückt bevor Saskia und unsere Fotografin sich dann entspannt und ebenfalls glücklich auf den Heimweg machten.

Liebe Saskia, du hast einen so großen Anteil daran, dass wir eine so magische Nacht, eine so wunderschöne Hausgeburt erleben durfte, ganz so wie ich es mir insgeheim immer gewünscht hatte. Mit dieser Geburt habe ich all meine Wünsche erfüllt bekommen und bin so unglaublich glücklich und vollkommen. Die Schwangerschaft war nicht einfach, doch du hast mich so liebevoll umsorgt, mir so viel Kraft geschenkt und mir immer wieder Mut gemacht, dass alles Gut werden würde. Ich danke dir so sehr für deine so unglaublich tolle und wertvolle Unterstützung. Du tust meiner Seele gut.

WIR danken DIR von Herzen, dass wir dich als Hebamme immer vertrauensvoll an unserer Seite hatten. Tausend Dank, für immer.

Lea * 16.12.2018 mit 4100g und 55 cm