... Ein Papa erzählt

Dass es eine Hausgeburt werden sollte, war uns von Anfang an ein Anliegen. Einige unserer Freunde hatten von ihren Erfahrungen berichtet und uns Saskia wärmstens ans Herz gelegt. Direkt nachdem wir die Schwangerschaft festgestellt hatten, nahmen wir Kontakt zu ihr auf und freuten uns sehr, dass sie für unseren Geburtszeitraum noch nicht ausgebucht war.
Mit Saskia hatten wir nun eine ständige Ansprechpartnerin, die komplette Schwangerschaft über. Im Geburtsvorbereitungskurs lernten wir uns kennen und wurden uns vertraut. Wir konnten im Vorfeld den Geburtsprozess besprechen und unsere Wünsche dazu äußern. Bedenken und Unsicherheiten wurden durch Gespräche aus dem Weg geräumt.
All dies wäre bei einer Geburt im Krankenhaus nicht möglich gewesen.
Oftmals werde man dort allein gelassen, da zu wenige Hebammen für zu viele Geburten anwesend seien, so die Erzählungen einiger Bekannten. Ohne Ansprechpartner und mit einem Gefühl der Unsicherheit.
Ein Gefühl der Unsicherheit gab es bei uns nie. Anne freute sich auf die Geburt, da sie sich mit zwei erfahrenen und kompetenten Hebammen (Pia wäre im Vertretungsfall zur Stelle gewesen) in besten Händen zu fühlen wusste.
Zu Hause befinden wir uns in vertrauter Umgebung, sodass das Entspannen leichtfällt. Als Anne mich um 1 Uhr weckt, hatte sie bereits seit einer Stunde Wehen. Voller Vorfreude starten wir nun gemeinsam in den Geburtsprozess. Wir informieren Saskia, dass es in den nächsten Stunden losgehen könnte. Dass Saskia innerhalb einer halben Stunde nach Anruf bei uns sei, gibt mir ein Gefühl der Gelassenheit. Ich beginne, die Wehenabstände zu messen. Sie pendeln zwischen 4,5 und 2,5 Minuten. Nach
1,5 Stunden, die sich für mich wie 20 Minuten anfühlen, rufen wir Saskia erneut an. Saskias ruhige und gelassene Stimme am Telefon hilft mir dabei, ruhig zu bleiben und alles auf mich zukommen zu lassen. Ich beginne, mit Kerzen und Musik eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.
Kurze Zeit später steht Saskia schon mit einem warmen Lächeln in der Tür. Sie beginnt damit, ihre Sachen auszupacken und sich einzurichten, während ich mit Wasser holen beschäftigt bin oder Annes schmerzenden Rücken massiere. Als Anne kurzzeitig aus ihrem Atemrhythmus kommt, helfen wir ihr durch gemeinsames Atmen, diesen wieder zu finden. Ohne großes Geschrei schaffte sie es, die Wehen "wegzuatmen". Eine Stunde nach Saskias Ankunft platzt auch schon die Fruchtblase. Nachdem Anne zweimal ihre Position wechselt, beginnt das Baby, sich seinen Weg nach außen zu bahnen. Ein schreiender Kopf ist schon zu sehen, mit der nächsten Wehe komme der ganze Körper, so Saskia. Gesagt, getan, wenige Sekunden später, um 4:42 Uhr, liegt das leise schreiende Geschöpf in Annes Arm.
Ein Mädchen, was unsere Inspektion wenige Minuten später ergibt.
Und dann geht die Sonne auf, so wie wir es uns gewünscht haben. Während Saskia noch mit Anne beschäftigt ist, machen Ronja und ich es uns schon auf dem Sofa gemütlich. Nach kurzer Zeit sind sie fertig und wir können den Tagesanbruch zu dritt genießen. Saskia bleibt noch einige Stunden bei uns, erledigt Untersuchungen und Papierkram. Wir sind glücklich.
Glücklich darüber, dass wir schon zu Hause sind. Kein mehrtägiger Krankenhausaufenthalt, keine lästigen Autofahrten. All das bleibt uns erspart. Am selben Nachmittag und den folgenden Tagen besucht uns Saskia zu Hause, um Untersuchungen zu machen und unsere Fragen zu beantworten.
Sowohl vor als auch während und nach der Geburt fühlen wir uns bestens begleitet. Wir sind uns einig, mit einer Hausgeburt mit Saskia die absolute Luxusvariante einer Geburt gewählt zu haben.